Buchempfehlungen

Gesellschaft

VÄTERLOS.

Eine Gesellschaft in der Krise.
Matthias Stiller: München. 2012

Der Autor plädiert auf sehr einleuchtende Weise für eine Wiederentdeckung des Prinzips VÄTERLICHKEIT als notwendige Kraft, die Kinder schützt und zugleich in die Welt einführt.
Zugleich Er-Lösung und Korrektur einer Gesellschaft auf der Basis eines längst aus dem Ruder gelaufenen Patriarchats.

 

Chaos. Das neue Zeitalter der Revolutionen.

Fabian Scheidler: Wien.2017

Das neue Buch von Florian Scheidler setzt konsequent fort, was er in seinem letzten Buch: Das Ende der Megamaschine (sh. unten) begonnen hatte.
Er macht darin eine ganze Fülle von sehr konkreten und radikalen Vorschlägen, was wir angehen müssen, wenn wir denn auf diesem Planeten sinnvoll leben möchten. Allein sein 16-Punkte-Programm auf den Seiten 207-208 lohnt das ganze Buch und regt zum (gemeinsamen) Tun an.

 

Das Ende der Megamaschine.

Eine Geschichte einer gescheiterten Zivilisation
Fabian Scheidler: Wien. 2016 (8. Auflage)

Wer genauer wissen will, über welche Wege wir Menschen Kinder westlichen Welt in den letzten 3000/500/200 Jahren unsere Zivilisation aufgebaut haben – auf wessen Kosten, mit welchen Folgen damals und heute, der ist mit diesem Buch des Historiker Fabian Schilder gut bedient, einschließlich einer Reihe von Hinweisen/Ideen was wir aktuelle tun können, damit wir nicht weiterhin sehenden Auges !an die Wand“ fahren. Aufrüttelnd und hoch informativ zugleich!

 

Narratives Bewusstsein.

Lebenskunst nach der Postmoderne.
Tom Amarque: 2015

„Wir leben mit und durch Geschichten. Durch sie bestimmen wir, wer wir selbst sind, wer andere sind, formen Lebenssinn und Weltbilder, verstehen und erzeugen kulturelle Epochen.“
Der Autor bietet in diesem Buch einen Ansatz, wie der Relativismus der Postmoderne durch bewusste Wahl der damit für gültig erklärten Narrationen. Orientierung und Lebenssinn geschaffen werden kann, „ohne daran zu glauben“. Ein Ansatz mit hohen Freiheitsgraden und Zu-Mutungen.

 

Die Wiedergewinnung der Wirklichkeit

Eine Philosophie des Ich im Zeitalter der Zerstreuung
Matthew B. Crawford: Berlin. 2016

Das Buch ist ein liebevoll geschriebenes Manifest für ein Leben in direkten Kontakt mit dem Leben und seinen handfesten Herausforderungen. Nur in der direkten Auseinandersetzung mit echten Menschen und konkretem Tun kann es gelingen, so der Autor, wirksam Individualität (statt Leben von der medial vorgeformten und designten Stange) und Identität zu gewinnen.

 

Resonanz.

Eine Soziologie der Weltbeziehung.
Hartmut Rosa: Berlin. 2016

Ein genialer Wurf zur Beschreibung der für uns Menschen grundlegenden horizontalen, diagonalen und vertikalen Resonanzbeziehungen; d.h. zur Welt der Menschen, zur Welt der Dinge und zum übergeordneten größeren Ganzen in seinen vielfältigen Formen. Zugleich eine Kritik der Entfremdungstendenzen in diesen Lebensbereichen.
M.E. Pflichtlektüre auch für alle Trainer/innen und Berater/innen.

 

Die Renaissance der Menschheit.

Über die große Krise unserer Zivilisation und die Geburt eines neuen Zeitalters.
Charles Eisenstein: Berlin/München. 2012

Ein fast 800 Seiten starkes Werk, das auf m.E. geniale und verstehbare Weise beschreibt, wie unsere Zivilisation entstanden und geworden ist, mit all ihren hellen und dunklen Seiten – und wie wir angesichts dessen als Menschheit (vielleicht) weiter leben könnten.
Grundthese: Separation – die Trennung von Mensch und Natur führt zu Wissenschaft und Technik ebenso wie zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Es geht um die Wiedervereinigung eben dieser beiden scheinbar getrennten/trennbaren Bereiche.

 

Beschleunigung und Entfremdung

Entwurf einer Kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit.
Hartmut Rosa: Berlin. 2013

Eine aufrüttelnd-kritische Analyse der Bedeutung der Beschleunigung fast aller Lebensbereiche und deren Auswirkung:
Entfremdung, Zeit- und Ortlosigkeit als grundlegendes Lebensgefühl der Spätmoderne. Zugleich ein erster Ansatz zu einer neuen Theorie des guten Lebens und seiner Voraussetzungen. Reichlich Stoff zum Nach-Denken!

 

Antifragilität.

Wie wir in einer Welt zurechtkommen, die wir nicht verstehen.
Nassim Nicholas Taleb: München. 2013

Das neue Buch von Nassim Taleb ist eine echte Herausforderung für alle, die sich und die Welt für grundsätzlich planvoll/planbar halten. Erschütterung/Stressoren als ideale Wachstumshelfer und Gesunderhalter lebender Systeme, denen es nicht (nur) um Robustheit/Resillienz, sondern um den angemessenen Umgang mit grundsätzlicher Volatilität des Lebens geht.
Zugleich ein Lesegenuss an Sprachwitz, Metaphorik und Einfalls- und Verbindungsreichtum.

 

Wer arbeitet, sündigt …

Ein Plädoyer für gute Arbeit.
Marianne Gronemeyer: Darmstadt. 2012

Frau Gronemeyer beschreibt eindrucksvoll und tiefgängig, wie Arbeit als sinnerfüllendes Tun zu Produktion und Konsumption verkommt – und wie Arbeit in ihrem Reichtum wieder gewonnen werden könnte. Zugleich eine kritische Analyse unserer Zeit und ihrer Verirrungen.

 

CONNECTEDNESS.

Warum wir ein neues Weltbild brauchen.
Gerald Hüther/Christa Spannbauer: Bern. 2012

Eine interdisziplinäre Sammlung kluger Aufsätze und Statements zur Bedeutung der VERBUNDENHEIT in einer (über-)individualisierten Gesellschaft.

 

ALLES HAT SEINE ZEIT, NUR ICH HAB KEINE

Wege in eine neue Zeitkultur.
Karl-Heinz Geißler: München. 2011

Ein frech-dicht-erzählendes Plädoyer für die (Wieder-) Entdeckung einer Zeit-Kultur, in die Zeit, ihrer Verwertung und Bewirtschaftung enthoben, ihren Reichtum an Leben menschengerecht entfalten kann. Eine Lesefreude und Geschenk für Stunden der Muße, des gesammelt-sinnhaften Verweilens – zum Beispiel „zwischen den Jahren“.

 

Theorie der Unbildung.
Die Irrtümer der Wissensgesellschaft.
Konrad Paul Liessmann: München.2008

Kritisches Denken und Urteilsbildung braucht Zeit, Muße und eine echte, respektvolle Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden, allein dies verdient den Namen UNIVERSITÄT. Wir degenerieren dagegen heute zu einer Unkultur der
einseitig zweck-mäßigen Unbildung.
Ein sehr lesenswert-aufrüttelnder Essay für alle, denen echte Bildung am Herzen liegt.